Nach einem relativ ruhigen ersten Weihnachtstag, kam es in der Nacht erneut zu kräftigen schauerartigen Niederschlägen. Diese führten zu einem Anstieg aller Pegel und erneuten Einsätzen der Feuerwehren.
Um 05:43 Uhr schrillten unseren Digitalen Meldeempfänger und riefen uns zu einem Einsatz. In einem Neubaugebiet in Hohnhorst drohte der einige Tage zuvor errichtete Sandsackdamm zu brechen. Der kräftige Wind drückte Wassermassen von einem Acker gegen den Damm, sodass dieser durchlässig wurde.
Zunächst verluden wir in Horsten und Ohndorf stehende Paletten mit Sandsäcken auf den Gerätewagen. Als Zug rückten wir nach Hohnhorst ab und unterstützten dort beim Verstärken des Damms. Hunderte Sandsäcke wurden von Hand transportiert und gestapelt. Immer wieder mussten aufbrechende Lücken geschlossen werden.
Das Technische Hilfswerk (THW) lieferte zahlreiche Sandsäcke und fast alle fanden ihren Weg auf den Damm. Entlastung brachte schließlich eine drastische Aktion: Ein Fußweg wurde aufgerissen um einem Abfluss für die Wassermassen zu schaffen.
Am Rückhaltebecken des Baugebiets spitzte sich die Lage noch zu. Es drohte überzulaufen und angrenzende Gebäude zu überfluten. Der Einsatz von mehreren Tragkraftspritzen sorgte schließlich dafür, dass der Pegel stabil blieb.
Während des Einsatzverlaufs veranlasste der Gemeindebrandmeister die Alarmierung der „Einsatzleitung Ort“ (ELO). Diese übernahm im Anschluss die Koordination aller Einsätze in der Samtgemeinde Nenndorf. Zusätzlich zur Einsatzstelle in Hohnhorst traten an verschiedenen Orten in der Samtgemeinde noch weitere Wasserschäden auf. Nach kurzer Zeit waren wieder alle Nenndorfer Feuerwehren im Einsatz.
Einige Stunden später war die Lage im Griff und wir verließen die Einsatzstelle. Am Feuerwehrhaus Bad Nenndorf spülten wir den Schlamm von den Stiefeln und nahmen ein vom Samtgemeindebürgermeister höchstpersönlich zubereitetes Frühstück ein.
Doch lange konnten wir nicht pausieren, da die Ohndorf der Pegel der Rodenberger Aue und des Grabens in der Kapellenstraße wieder angestiegen war. Auf der Kapellenstraße stand bereits das Wasser. Das THW lieferte erneut Sandsäcke und aus Stadthagen machten sich Kameradinnen und Kameraden auf, um uns zu unterstützen. Glücklicherweise hatten viele Anwohner die Sandsäcke noch liegen, sodass wir die Barrieren weiter verstärkten und an den bekannten Punkten Pumpen in Stellung brachten. Die Feuerwehren aus der Stadt Stadthagen leisteten wertvolle Hilfe.
Am Abend stieg der Pegel nur langsam und ging schließlich zurück. Hier musste die Nachtschicht nicht mehr anrücken und konnte – endlich – schlafen.









